Montag, 3. Juli 2017

Müllert es noch?

Der Papst hat die Amtszeit des obersten Glaubenshüters Kardinal Müller nach der regulären Zeit von fünf Jahren nicht verlängert. Manche sagen, Müller sei geschasst worden.

Über die Gründe wird gerätselt, dabei ist die Sache doch sonnenklar. Müller hat immer wieder versucht, dem Papst Grenzen aufzuzeigen, hat sich wohl gewaltig überschätzt. Einmal soll er in einem Interview geäußert haben, er sehe es als seine Aufgabe, dem Papstamt Struktur und Form zu geben. Als ob er Franziskus das Papstamt nicht zutrauen würde.

Ich habe mich oft gewundert, warum Franziskus ihn am Beginn seiner Amtszeit in seinem Amt belassen hat, das ihm erst 2012 von Ratzinger, seinem Förderer, übertragen worden war. Von einem Ratzinger, der damals möglicherweise schon über seinen Rücktritt nachdachte und noch Fakten schaffen wollte ... Hat es sich nun ausgemüllert? Im Vatikan wohl schon, doch Müller dürfte Franziskus nun noch intensiver beobachten, wenn nicht gar als Außenstehender zu korrigieren versuchen.

Das Erbe des Ratzingerpapstes beginnt jedenfalls zu bröckeln, und das ist gut so. Hans Küng hat sich über Ratzinger als Papst ohnehin sehr kritisch geäußert. Noch vor kurzem hat Gänswein von einem erweiterten Papstamt fabuliert, einem aktiven Papst und einem im Hintergrund noch anwesenden Papst. Bis Franziskus solchem Hokuspokus ein Ende gemacht hat: Es gibt nur einen Papst, hat er gesagt. Punkt.

Gänswein mag sich nach der Entlassung Müllers vielleicht nicht ganz wohl fühlen in seiner Haut ...









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