Freitag, 7. Oktober 2016

Gesetz und Ideologie

Die wahre Lehre bestehe nicht aus Gesetzen, die man streng befolgen müsste, sondern gründe sich auf der Offenbarung Gottes. Wer sich nur an Gesetze halte, verfalle leicht einer Ideologie. Stattdessen solle der Gläubige einfach sein Herz für den Heiligen Geist offen halten, den Rest besorge Gott selbst.

Das sagte der Papst bei der Frühmesse am 6. Oktober 2016. [Fundstelle] 

Und das würde ich gern für bare Münze nehmen, wenn da nicht die Aufforderung an den "Gläubigen" wäre. Dieser Zusatz lässt erkennen, dass der Papst hier nicht etwa das Verhalten der römischen Kurie meint, sondern dass er zu den Gläubigen spricht. So wie halt immer.

Die Kurie, die oberste Kirchenleitung besteht auf Gesetzen, die streng zu befolgen sind, und sie bleibt wie so oft außen vor. Sie erkennt nicht, dass sie selbst es ist, die damit einer Ideologie verfällt. Gleichgültig, ob es um den Zölibat oder um die Frauenordination oder um die Wiederverheirateten geht. Vom Beharren auf dem "filioque", das mit zum großen Schisma von 1054 führte, ganz zu schweigen.

Schade drum.


























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